Denken und Arbeiten mit Modellen

Während der Corona-Pandemie war die Arbeit an und mit Modellen für die Studierenden sehr schwierig. Natürlich haben wir alle in dieser Situation die Vorzüge des digitalen Arbeitens und Kommunizierens kennen gelernt, gleichzeitig veränderte sich unserer Beobachtung nach aber auch etwas ganz Wesentliches: die Entwurfsmethodik.

Im architektonischen und im städtebaulichen Entwerfen spielt das Arbeitsmodell eine zentrale Rolle. Die komplexen Zusammenhänge und Gedanken, die einen Entwurf ausmachen, können hier simuliert und entwickelt werden.

 

Zunächst war es uns allerdings wichtig, die Grundbegriffe, sowie die Arbeits- und Denkweisen zum Thema Modell zu erkunden. Danach haben waren die Studierenden gefordert, in Interviews mit praktizierenden Architektur- und Stadtplanungsbüros eine kleine kollektive Empirie zu entwickelt, aus der die Gruppe dann schöpfte. Diese Grundlage war die Basis für unsere turnusmäßigen Diskussionen, in denen sich bei den Studierenden langsam ein methodisches Bild zum Umgang mit Modellen formte.

In einer Podiumsdiskussion mit Helmut Reiffsteck, einem Experten für klassischen Modellbau und Esteban Pacheco, einem Experten für digitale Modelle haben wir das Wechselspiel zwischen dem analogem und dem digitalen Arbeiten diskutiert und versucht synergetische Arbeitsweisen zu entwickeln.

Begleitet wurden die wöchentlichen Diskussionsveranstaltungen von zwei Exkursionen. Ein Weg führte uns zu Bela Berec, einem der renommiertesten zeitgenössischen Modellbauer. Ein Anderer ins Archiv des SAAI zu Martin Kunz, der uns detaillierte Einblicke in die Arbeitsweise von Frei Otto und dessen experimentelle Arbeit am Modell gewährte.

Zum Abschluss waren die Studierenden aufgefordert in grafischer und schriftlicher Form eine eigene, ganz persönliche „Roadmap“ zum Arbeiten mit digitalen und analogen Modellen zu entwickeln, die ihnen als methodischer Leitfaden für ihre zukünftige Arbeitsweise dienen kann.